In Zeiten steigender Energiekosten und wachsender Sorge um das Klima suchen immer mehr Menschen nach einfachen und effizienten Möglichkeiten, selbst Strom zu erzeugen. Eine beliebter werdende Lösung sind Balkonkraftwerke – kleine Solaranlagen, die Sie direkt auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse installieren können.
Sie bieten eine einfache Möglichkeit, unabhängiger von großen Stromanbietenden zu werden und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Und das Interesse bleibt nicht unbemerkt: 2024 wurden für Balkonkraftwerke neue Regelungen beschlossen. Die Änderungen erleichtern Ihnen 2025 die Installation und Nutzung von Balkon-Solaranlagen erheblich.
Was sich mit den neuen Richtlinien für Balkonkraftwerke 2025 ändert und wie Sie von den Mini-Solaranlagen profitieren können, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.
Ein Balkonkraftwerk, auch Minisolaranlage oder Steckersolaranlage genannt, besteht aus einem oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter. Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Solarstrom in normalen Haushaltsstrom um, also von Gleichstrom in Wechselstrom.
Ein Solarmodul liefert etwa 350 bis 470 Watt – mit zwei Modulen können Sie doppelt so viel Strom erzeugen. Diese Mini-Photovoltaikanlagen können Sie selbst auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse, an der Fassade oder auf dem Dach installieren und direkt an eine Haushaltssteckdose anschließen, um den erzeugten Strom in das Hausnetz einzuspeisen.
Der erzeugte Strom steht Ihnen sofort zur Verfügung und reduziert den Bedarf an Netzstrom – und damit auch Ihre Stromkosten.
Seit 2024 gibt es in Österreich neue Regelungen, die den Erwerb und die Nutzung von Balkonkraftwerken besonders attraktiv machen:
Während die Mehrwertsteuerbefreiung auch für größere Photovoltaikanlagen bis 35 kW gilt, profitieren insbesondere Balkonkraftwerke von dieser Regelung, da sie einfach zu installieren und erschwinglich sind.
Diese Neuerungen sind ein weiterer Schritt, um die Energiewende voranzutreiben und den Umstieg auf erneuerbare Energien zu erleichtern. Die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Solaranlagen leistet dabei bereits einen wichtigen Beitrag.
Am 5. Juli 2024 hat der Nationalrat eine weitere Maßnahme beschlossen, die den Zugang zu Balkonkraftwerken erheblich vereinfacht. Somit wird allen Wohnungseigentümer:innen ab dem 1. September 2024 die Installation von Balkon- und Terrassenkraftwerken in Eigenheimen erleichtert.
Bislang war nämlich die Zustimmung aller Wohnparteien erforderlich, was häufig zu Verzögerungen führte – sei es durch ausbleibende Rückmeldungen oder persönliche Einwände. Durch eine Änderung im Wohnungseigentumsgesetz wird dieses Hindernis nun beseitigt.
Künftig gilt die Zustimmung automatisch als erteilt, wenn Wohnungseigentümer:innen innerhalb von zwei Monaten nach einer schriftlichen Mitteilung keinen Widerspruch einlegen. Die Mitteilung muss die geplanten Maßnahmen klar beschreiben und auf die Rechtsfolgen eines fehlenden Widerspruchs hinweisen.
Dank dieser neuen Regelungen wird es einfacher denn je, aktiv zur Energiewende und zum Klimaschutz beizutragen. Balkonkraftwerke werden so zu einer besonders attraktiven Option für private Haushalte und öffentliche Einrichtungen.
Die Installation eines Balkonkraftwerks kann ein erster Schritt sein, um unabhängiger von externen Stromquellen zu werden. Zusätzlich könnten Sie überlegen, ob es sinnvoll ist, die Elektrik im Haus zu erneuern, um die Kosten weiter zu senken und gleichzeitig die Sicherheit und Effizienz Ihrer Stromanlage zu verbessern.
Einfache Installation: Balkonkraftwerke können Sie meist ohne großen Aufwand und ohne Fachkenntnisse selbst installieren. Sie benötigen lediglich eine geeignete Fläche wie Balkon oder Terrasse und eine Steckdose.
Kosteneffizienz: Durch die Einspeisung des erzeugten Stroms in Ihr Hausnetz sinken natürlich auch Ihre monatlichen Stromkosten.
Umweltfreundlichkeit: Balkonkraftwerke nutzen die Sonnenenergie und tragen so zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei.
Unabhängigkeit: Durch die eigene Stromerzeugung sind Sie unabhängiger von Strompreisschwankungen und großen Energiekonzernen.
Bevor Sie sich für die Anschaffung eines Balkonkraftwerks entscheiden, sollten Sie einige wichtige Aspekte beachten:
Saisonale Schwankungen: Wie bei allen Solaranlagen ist die Stromproduktion wetter- und saisonabhängig. Beachten Sie daher, dass die Stromproduktion in den Wintermonaten oder bei schlechtem Wetter abnimmt.
Anschaffungskosten: Trotz sinkender Preise für Solarmodule bleibt ein Balkonkraftwerk eine Investition. Die Kosten amortisieren sich in der Regel allerdings bereits nach wenigen Jahren.
Einspeisegrenze: Trotz der auf 800 Watt angehobenen Leistungsgrenze können Balkonkraftwerke nur einen Teil des Strombedarfs in Ihrem Haushalt decken.
Der Preis eines Balkonkraftwerks hängt vor allem von der Anzahl und Größe der Solarmodule ab. Für ein Komplettset mit einer Leistung von etwa 800 Watt, das Kabel, einen Wechselrichter, zwei Solarmodule und eine Halterung umfasst, sollten Sie mit Kosten zwischen 300 und 700 Euro rechnen. Falls Sie in einem Single-Haushalt leben und nur einen geringen Stromverbrauch haben, könnte bereits ein Balkonkraftwerk mit 400 Watt ausreichend sein – solche Modelle sind bereits ab etwa 200 Euro erhältlich.
In der Regel amortisieren sich solche Steckersolaranlagen innerhalb von drei bis fünf Jahren, da die Einsparungen durch die reduzierte Stromrechnung die Anschaffungskosten relativ schnell wieder ausgleichen können. Beachten Sie jedoch, dass bei der Berechnung der möglichen Einsparungen nicht nur die Anschaffungskosten für das Balkonkraftwerk berücksichtigt werden sollten.
Sollte der Einbau eines digitalen Stromzählers notwendig sein, können Netzbetreiber höhere Gebühren verlangen als für einen klassischen Ferraris-Zähler, was zu zusätzlichen Kosten von etwa 20 Euro pro Jahr führen kann. Falls Sie darüber hinaus einen Batteriespeicher anschaffen, um den erzeugten Solarstrom zeitversetzt zu nutzen, fallen weitere Investitionskosten an.
Sie haben sich also entschlossen, Ihr eigenes Balkonkraftwerk zu installieren? Damit Sie dieses optimal nutzen können, sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen: