Ein Bestandsgebäude mit modernem Anbau.

Energetische Modernisierung: Tipps vom Profi

Eine energetische Modernisierung verbessert die Energieeffizienz Ihres Gebäudes und reduziert den Energieverbrauch. Doch was müssen Sie rund um das Thema alles beachten? Energie Effizienz Experte und Diplomingenieur Kai vom Lehn klärt auf.

Allgegenwärtige Krisen zwingen uns zum Umdenken. Eine der größten Fragen unserer Zeit lautet: Wie können wir unser Leben zukunftssicher gestalten? Dabei macht diese Frage vor keinem Lebensbereich halt. Auch Eigentümer/-innen von Gebäuden fragen sich, wie sie ihre Immobilien fit für die Zukunft und nachhaltiger machen können.

Kai vom Lehn ist zertifizierter Energieberater und Geschäftsführer bei Energie Effizienz Profi (EEP). Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Zugang zu Fördermitteln einfach und effizient zu gestalten. Mit der professionellen Unterstützung können sich Gebäudeeigentümer/-innen in kürzester Zeit Zuschüsse zwischen 15 und 70 Prozent sichern.

Für das Gira Magazin beantwortet uns Herr Vom Lehn einige der wichtigsten Fragen rund um das Thema Energetisches Modernisieren und gibt Ihnen wertvolle Tipps für Ihr (Um-)Bauvorhaben.  

Energetisch modernisieren Interview Portrait von Kai vom Lehn Energieberater.
Kai vom Lehn ist zertifizierter Energieberater im Interview. Quelle: Energie Effizienz Profi

Gira Redaktion: Herr vom Lehn, für Sie als Experte, was fällt alles unter energetische Modernisierung?

Kai v. Lehn: Unter energetische Modernisierung fallen Maßnahmen, die die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern. Solche Maßnahmen zielen darauf ab, Ihren Energieverbrauch zu reduzieren, den Komfort zu erhöhen und Umweltbelastungen zu verringern.

Tabelle mit der Übersicht über energetische Modernisierungsmaßnahmen: Quelle: Gira

Beispiele dafür sind der Austausch von alten Fenstern gegen neue, das Dämmen von Wänden, oder eben auch die Installation von smarter Haustechnik, um über Wetterdaten die Heizung, das Licht oder die Jalousien zu steuern.

Zum besseren Verständnis habe ich Ihnen eine Übersicht über energetische Modernisierungsmaßnahmen mitgebracht. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Reduzierung der Energiekosten bei, sondern auch zur Steigerung des Immobilienwerts und zur Verringerung des CO₂-Ausstoßes.

In vielen Fällen gibt es auch staatliche Förderungen oder Zuschüsse für energetische Modernisierungen, was die Investitionskosten senken kann.

Gira Redaktion: Also wird der Einbau von neuen Fenstern auch als energetische Modernisierungsmaßnahme gewertet?

Kai v. Lehn: Ja, der Austausch alter Fenster gegen moderne, energieeffiziente Modelle trägt erheblich zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Bestandsgebäudes bei. Neue Fenster mit besseren Isolierwerten, beispielweise einer Dreifachverglasung, reduzieren den Wärmeverlust, senken den Energieverbrauch der Heizung und verringern somit die Heizkosten.

Zudem erhöhen sie den Wohnkomfort, indem sie Zugluft und Feuchtigkeit besser abhalten. Diese Maßnahmen tragen zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei und sind oft Bestandteil staatlicher Förderprogramme zur energetischen Sanierung.

Gira Redaktion: Was ist der Unterschied zwischen einer energetischen Modernisierung und einer energetischen Sanierung?

Kai v. Lehn: Der Unterschied zwischen energetischem modernisieren und energetischem sanieren liegt hauptsächlich im Umfang und Ziel der Maßnahmen. Auch der Zustand des Gebäudes wird bewertet.

Bei einer energetischen Modernisierung werden gezielte Maßnahmen ergriffen, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern. Die Maßnahmen betreffen sowohl einzelne Bereiche als auch umfassendere Teile des Gebäudes, wie beispielweise der Austausch von Fenstern, die Verbesserung der Dämmung oder die Modernisierung der Heizungsanlage.

Das Hauptziel ist die Reduzierung des Energieverbrauchs und der Energiekosten sowie die Verbesserung des Wohnkomforts. Diese Maßnahmen werden oft bei bestehenden Gebäuden durchgeführt, die möglicherweise bereits einen guten Zustand haben, aber durch Modernisierungen noch energieeffizienter gemacht werden.

Kai v. Lehn: Der Unterschied zwischen energetischem modernisieren und energetischem sanieren liegt hauptsächlich im Umfang und Ziel der Maßnahmen. Auch der Zustand des Gebäudes wird bewertet.

Bei einer energetischen Modernisierung werden gezielte Maßnahmen ergriffen, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern. Die Maßnahmen betreffen sowohl einzelne Bereiche als auch umfassendere Teile des Gebäudes, wie beispielweise der Austausch von Fenstern, die Verbesserung der Dämmung oder die Modernisierung der Heizungsanlage.

Das Hauptziel ist die Reduzierung des Energieverbrauchs und der Energiekosten sowie die Verbesserung des Wohnkomforts. Diese Maßnahmen werden oft bei bestehenden Gebäuden durchgeführt, die möglicherweise bereits einen guten Zustand haben, aber durch Modernisierungen noch energieeffizienter gemacht werden.

Eine energetische Sanierung umfasst tiefgreifendere Maßnahmen, die das gesamte Gebäude betreffen. Diese werden häufig an älteren oder stark renovierungsbedürftigen Gebäuden durchgeführt, die energetisch ineffizient sind. Hier muss oft die gesamte Energieperformance erheblich verbessert werden.

Zu den Maßnahmen zählt die komplette Erneuerung der Heizungsanlage, die Installation von Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung, die Integration erneuerbarer Energien und umfassende Dämmungen.

Das Ziel ist eine signifikante Reduzierung des Energieverbrauchs, oft um die gesetzlichen Anforderungen oder bestimmte Energiestandards zu erfüllen.

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Gira Redaktion: Welche Förderungen gibt es für energetische Modernisierungen?

Kai v. Lehn: In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme für energetische Modernisierungen, die sowohl vom Bund als auch von den Ländern angeboten werden. In Österreich hat jedes Bundesland unterschiedliche Fördermodelle, mit denen Neu- oder Umbauten finanziert werden können. Hier finden Sie eine grobe Übersicht der Wohnbauförderungen des jeweiligen Bundeslandes.

Gira Magazin sparsam und energieeffizient heizen
Bevor Sie mit der energetischen Modernisierung beginnen, lassen Sie sich umfassend beraten. Quelle: iStock

Gira Redaktion: Wie hilft mir ein Smart Home dabei, mein Zuhause energieeffizienter zu machen?

Kai v. Lehn: Ein Smart Home kann auf vielfältige Weise dazu beitragen, ein Zuhause energieeffizienter zu machen. So steuern beispielweise Smart-Home-Systeme Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagensysteme (HVAC)-Systeme so, dass sie nur dann arbeiten, wenn es notwendig ist, und dabei die effizientesten Einstellungen verwenden.

Sie können außerdem Energieproduktion von Solaranlagen überwachen und optimieren sowie die Nutzung von Solarenergie maximieren.

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Smarte Thermostate passen die Heiz- und Kühlzeiten automatisch an die Anwesenheit der Bewohner/-innen und die Tageszeit an, wodurch unnötiges Heizen oder Kühlen vermieden wird.

Automatische Jalousien und Rollos fahren je nach Tageszeit, Sonnenstand und Temperatur hoch oder herunter, um die Wärmeaufnahme im Sommer zu reduzieren und die Wärme im Winter zu halten.

Durch die Integration dieser und weiterer Smart-Home-Technologien wird der Energieverbrauch in Ihrem Zuhause besser kontrolliert und optimiert, was nicht nur zu niedrigeren Energiekosten führt, sondern auch die Umwelt schont.

Gira Redaktion: Herr Vom Lehn, wir danken Ihnen sehr für die ausführlichen Antworten zu diesem umfangreichen Thema.